Wolfgang Kandioller
Interview
1. Was war Ihr schönster/lustigster Lehrmoment im vergangenen Jahr?
Durch die Online Lehre ergab sich eine Vielzahl unvergesslicher Momente. Angefangen, dass es durchaus sinnvoll ist auch bei einer online Übung so angezogen zu sein wie bei einer Präsenz Lehrveranstaltung bis zu Eltern die während der Übung mal fragen was der Studierende gerne zu Mittag essen würde. Aber ein Moment den ich selbst „verschuldet“ habe war als meine damals dreijährige Tochter in ihrem neuen schwarz/gelbem Kleid mal schnell während einer online Übung ins Zimmer gelaufen kam und schrie: „Summ, summ, summ! Ich bin eine Biene!!!“ und danach allen „Hallo“ sagen wollte mit denen der Papa am Bildschirm geredet hat …..
2. Womit hatten Sie in Ihrem eigenen Studium die größten Schwierigkeiten?
Ich hatte die größten Probleme, wenn es darum ging Sachen einfach sinnlos auswendig zu lernen (eine „spezielle“ Vorlesungsprüfung an der TU ist mir da ganz besonders in Erinnerung geblieben) oder wenn mir einfach der „rote Faden“ gefehlt hat von dem ich mir die Inhalte logisch ableiten konnte.
3. Welche Änderungen an der Fakultät würden Sie für die Verbesserung der Lehrdidaktik am meisten begrüßen?
Der Vorteil der Pandemie war eindeutig, dass die Online Lehre jetzt einen viel höheren Stellwert einnimmt als vorher, obwohl sie definitiv nicht die Präsenzlehre ersetzen kann. Als Unterstützung ist sie aber ein unglaublich wertvolles Werkzeug.
Ein weiterer Pluspunkt war, dass im Laborbetrieb die niedrigere erlaubte Studierendenanzahl in den Praktika endlich ein sinnvolles Lehrenden/Studierenden Verhältnis ergab. Dies erlaubte endlich wieder richtige Lehre zu machen, man hatte wieder Zeit für Studierende und nicht mehr das Gefühl als Assistent Studierende einfach durch ein Praktikum durchzuschleusen.
4. Was ist in Ihren Augen die spannendste Errungenschaft der letzten 2 Jahre in der Chemie?
Im Allgemeinen würde ich einmal sagen, dass man durch die Pandemie wunderbar gesehen hat was die Forschung zustande bringen kann, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht und in welchem beeindruckenden Tempo Impfstoffe entwickelt wurde. In meinem speziellen Fachgebiet ist mein persönliches Highlight, dass endlich eine Ru(II) Verbindung in einer klinische Phase 1 untersucht wird.
