1. Was waren für Sie die größten Hürden in Ihrem Studium?
Mein akademischer Pfad war geprägt von der anfänglichen Absicht, Pianist zu werden – eine Wissenschaftskarriere war gar nicht in meinen Plänen. Noch dazu, als Mitglied einer ethnischen Minderheit im ganzen Bildungsbereich (seit dem ich 5 bin…) wurde ich mir der Komplexität von Diversität in der akademischen Welt bewusst. Das war (und ist immer noch) nicht immer leicht.
Eine besondere Herausforderung bestand auch darin, meine vielfältigen Interessen in Einklang zu bringen. Diese Multidimensionalität, weit entfernt von der konventionellen akademischen Route, schien zunächst hinderlich.
Doch letztlich lehrten sie mich all diese Hürden, meine eigene Individualität zu umarmen und einen unkonventionellen, aber authentischen Weg zu beschreiten.
„You go out there and do ‚you‘, and it will all work out”.
2. Was sind für Sie die größten Herausforderungen in der Lehre?
Die allergrößte Herausforderung in der Lehre sehe ich darin, komplexe Konzepte intuitiv und greifbar zu vermitteln. Trotz Erfolgen in diesem Bereich bleibt dies ein kontinuierliches Challenge, insbesondere in der organischen Chemie. Ich strebe danach, theoretische Inhalte mit Alltagserfahrungen zu verknüpfen, Analogien zu ziehen und Parallelen aufzuzeigen. Mein Unterrichtsstil mag auf den ersten Blick traditionell erscheinen, doch ich bin überzeugt, dass das Fach am besten durch „Mitzeichnen und Mitdenken“ sowie praktisches Erfahren vermittelt wird – sei es im Labor oder durch das Erkennen chemischer Prozesse in alltäglichen Situationen (wie wenn man versteht, wieviel Schwefel-Chemie in den eigenen Haaren steckt…).
3. Was würden Sie in Bezug auf das Chemiestudium verändern wollen?
Ich würde eine stärkere Integration von interdisziplinären Projekten und eine engere Verknüpfung mit realweltlichen Anwendungen im Chemiestudium begrüßen. Einbindung aktueller, gesellschaftlich relevanter Themen könnte das Interesse der Studierenden wecken und die Bedeutung der Chemie im täglichen Leben unterstreichen. Es gibt auch eine aktuelle Diskussion bzg. innovativer Lehrmethoden, wie virtueller Labore und interaktiver Online-Plattformen - die sollte intensiviert werden. Zudem ist es wichtig, Soft Skills wie Teamfähigkeit, kritisches Denken aber auch Präsentation-skills zu fördern, um die Studierenden auf vielfältige Herausforderungen in der Wissenschaft und darüber hinaus vorzubereiten. Im OC FG-Seminar streben wir danach, eine solche Fähigkeit zu vermitteln, die nicht alltäglich im Chemiestudium ist: Wir lernen gemeinsam, wie man Präsentationen lebendig und packend gestaltet. Es ist eine Entdeckungsreise, die wir seit ein bis zwei Jahren unternehmen, und die bisherigen Ergebnisse sind sehr ermutigend.