Jessica Walker

1. Welche Interaktion mit Studierenden haben Sie im letzten Jahr am meisten wertgeschätzt?

Jegliche Art der Kommunikation, von E-mail-Austausch zum

Studienfortschritt, über vielerlei Interaktionen im Labor, Besprechungen mit Bachelorstudierenden und speziell auch die Rückkehr mit Vorlesungen in den Hörsaal, hat ihre eigene Wichtigkeit und entsprechende Wertschätzung verdient. Am Erfolg der Studierenden teilhaben zu können und das Verstehen von Lehrinhalten live zu erleben ist immer auch eine Bestätigung der eigenen Arbeit.

2. Was war normal in Ihrer Zeit als Studierende*r, was heute undenkbar wäre?

Vollkommen ohne Betreuer*innen im Laborsaal zu stehen und Versuche zu machen kann ich mir gerade in meiner Position jetzt nicht mehr vorstellen. „Im Skript/Buch steht ja eh alles drin!“ Das wäre auch aus Sicherheitsaspekten nicht mehr denkbar. Allerdings hat es auch genügend Zeit und Raum gelassen, um den ein oder anderen Fehler zu machen (glücklicherweise meist ohne gröbere Folgen), diese selbst zu erkennen und auszubessern, bevor es der/die Betreuer*in merkt oder doch das Gerät bzw. die Software selbstständig kennenzulernen.

3. Was sind in Ihren Augen zurzeit die größten Hürden für Studierende?

Zeit- und Leistungsdruck begleiten die Studierenden schon eine ganze Weile und eher zunehmend. Die Teuerungen in vielen Lebensbereichen und auch die psychische Belastung durch Covid-19 direkt oder auch indirekt machen den Studienalltag noch herausfordernder. Arbeiten neben dem von anwesenheitspflichtigen Laborübungen geprägtem Chemiestudium ist eine immense Hürde.

4. Welche Errungenschaft im Fachbereich Chemie würden Sie gerne noch miterleben?

Es braucht definitiv immer noch mehr Frauen sowohl im Mittelbau als auch unter den Professor*innen um in die Nähe eine Gleichverteilung zu kommen. Ein weiteres, naheliegendes Ziel wäre, dass die Zahl an Studienanfänger*innen nach der Einführung der Eingangsprüfung und den Covid-Jahren wieder steigt.