Leticia González

Interview

1. Was bedeutet Lehre für Sie und was sind für Sie die größten Herausforderungen?

Unsere Aufgabe als Lehrer*innen ist
es zu kommunizieren, zu bilden und zu begeistern. Guter Unterricht hinterlässt Spuren, die oft die Zukunft unserer Student*innen entscheidend beeinflussen können. Viele von uns wählen Wege, die sich mit Lehrer*innen abspielen, die uns inspiriert haben. Eine der größten Herausforderungen ist genau das: die Studierenden für das Fach zu begeistern und inspirieren. 

Gute Lehre bedeutet auch, jede*n Studierende im Verständnisprozess, im kreativen Denken, und im eigenen unabhängigen Lernprozess zu unterstützen. Das ist heutzutage fast unmöglich, da die Gruppen so groß sind und keine individuelle Hilfe möglich ist.

 

2. Was sollte sich an der Universität ändern?

Eine exzellente Universität ist eine Universität, die hervorragende Professor*innen sowohl in den Grundlagenfächern als auch in den spezialisierten Fächern garantieren kann
. Das sind die beiden Säulen um zukünftige Eliteforscher*innen und erfolgreiche Chemiker*innen zu bilden. Aber effektive Lehre geht über den Klassenraum hinaus. Lehrer*innen sollten ein ehrliches  Interesse an ihren Student*innen haben und sich bemühen, sie auf einer persönlichen Ebene kennenzulernen. Zumindest während des Masterstudiums oder sogar im letzten Jahr des Bachelorstudiums (wenn die Gruppen kleiner sind) wäre es wünschenswert, dass alle Studierende eine*n Mentor*in hat, der*die sie anleitet, berät und hilft. Warum nicht ein solches Mentorenprogramm schaffen? Die Universität Wien hat neulich dutzende von neuen Professor*innen berufen. Ich glaube dass unsere Fakultät genügend Dozent*innen hat um persönliche Gespräche mit den Studierenden zu führen; dies würde sich in transformativen Lernerfolgen bemerkbar machen können.   

 

3. Wie lief die Umstellung auf Home-learning?

Der Übergang zum E-Learning stellt
sich für uns alle immer noch als eine große Herausforderung dar. Aus der Perspektive der Lehrenden fühlt es sich an, als würde man gegen eine Wand sprechen, ohne zu wissen, wer sich dahinter verbirgt. Aus der Perspektive der Studierenden ist es in vielen Fällen langweilig und frustrierend. Auch keine der derzeit an der Universität Wien angebotenen Softwares ist für eine Tafelklasse von mehr als 100 Studierenden richtig geeignet. Wir alle wünschen uns so schnell wie möglich in den Präsenzunterricht zurückzukehren!

 

 

4. Welche Bedeutung hat die Chemie für Sie?

"Chemie ist nicht alles, aber alles ist Chemie". Unser Motto passt
für mich wunderbar. Als Theoretikerin heißt das, dass ich mich mit so vielen coolen Fragen am Computer beschäftigen kann .... vom Ursprung des Lebens bis hin zu den modernsten Nanotechnologien.  Alles besteht aus Materie, und als Chemikerin genieße ich es, die Prinzipien zu verstehen, die ihr zugrunde liegen, und zu helfen neue Materialien oder Technologien zu entwerfen. Computerchemie ist grün und immer modern!

Lehrveranstaltungen

2020W
 PR Wahlfachpraktikum D (Bachelormodul) - Theoretische Chemie / Computergestützte Biologische Chemie
 SE Erstellen der Bachelorarbeit D - Theoretische Chemie / Computergestützte Biologische Chemie
 VO Theoretische Chemie für Materialchemie - für Studierende von Chemie und Technologie der Materialien
2020S
 PR Wahlfachpraktikum D (Bachelormodul) - Theoretische Chemie / Computergestützte Biologische Chemie
 SE Erstellen der Bachelorarbeit D - Theoretische Chemie / Computergestützte Biologische Chemie